Athener Trilogie, Athen

Drei bedeutende Bauten bilden die Athener Trilogie

Die Athener Trilogie ist ein Ensemble von drei bedeutungsvollen Gebäuden Athens: die Universität 33, die Akademie und die Nationalbibliothek 32. Dieser auch als "Historisches Trio" bezeichnete Komplex wurde von den dänischen Brüdern Theophil und Christian Hansen entworfen. Erbaut wurde die Athener Trilogie in den Jahren zwischen 1830 und 1891, wobei der gewünschte Stil des aus Bayern stammenden Königshauses berücksichtigt wurde. Im Gegensatz zum Baustil des Alten Schlosses und heutigen Sitzes des griechischen Parlaments, bei dem auf eine klare und schlichte Erscheinung geachtet wurde, sollte die Athener Trilogie in voller Pracht erscheinen.

Eine Vorhalle mit ionischen Säulen markiert den Eingang der Athener Universität

Die Universität ist der mittlere der drei Prachtbauten. In dem Gebäude befinden sich heute die Verwaltung der Universität, das Rektorat, die juristische Fakultät, diverse Archive und ein Festsaal. Der Bau wurde finanziell ermöglicht durch König Otto von Griechenland sowie durch andere Spenden und konnte so zwischen den Jahren 1839 und 1841 realisiert werden. Eine imposante Vorhalle mit ionischen Säulen, die architektonisch den Propyläen-Säulen auf der Akropolis ähneln, befindet sich an der Frontfassade des Gebäudes. Der Festsaal der Universität wurde im Jahr 1864 von dem aus Venezien stammenden Vicenzo Lanza mit kunstvollen Malereien geschmückt. Vor der Universität erheben sich Statuen von Freiheitskämpfern und bedeutenden Politikern des modernen Griechenlands.

Die Nationalbibliothek ist das linke Gebäude der Athener Trilogie 31. Sie ist die größte Bibliothek Griechenlands und darüber hinaus die erste, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die hier aufbewahrten Handschriften aus dem 11. und 12. Jahrhundert aus der Sammlung sind besonders wertvoll. Im Auftrag des Königshauses entstand die aus Marmor errichtete Nationalbibliothek zwischen den Jahren 1887 und 1891. Der Bau orientiert sich in seiner Architektur an dem Hephaisteion-Tempel, der sich auf der Griechischen Agorá befindet. Die Fassade der Nationalbibliothek wird beherrscht von einer imposanten zweiteiligen Freitreppe. Davor befindet sich eine Statue des Stifters Panaghis Vallianos.

Die Nationalbibliothek bietet Einblick in die größte Schriftensammlung Griechenlands

Im Innern ist die Nationalbiblilothek mit ionischen Säulen und einer sterngeschmückten Kassettendecke versehen. In den beiden Seitentrakten sind Magazine untergebracht und im Mittelbau befindet sich der Lesesaal. Ein Jahr nach Fertigstellung der Nationalbibliothek legte man ihren Bestand mit dem der Universität 33 zusammen. Der Grundstock der Bibliothek wurde bereits im Jahr 1829 auf der Athen vorgelagerten Insel Aígina angelegt, bevor man diese im Jahr 1834 in die grichische Hauptstadt brachte. Vor Einzug in die Nationalbibliothek befand sich die bedeutende Sammlung in diversen anderen Räumlichkeiten.

Die Göttin Athena wacht am Eingang der Akademie

Das rechte Gebäude der Athener Trilogie 31 ist die Akademie der Wissenschaften, die ein Geschenk des Barons Simon Sinas aus Wien war, dessen Vater einst die Alte Sternwarte 66 stiftete. Die Bauphase des Gebäudes fand zwischen den Jahren 1859 und 1885 statt, wurde aber zwischenzeitlich unterbrochen. Die Gründe lagen zum einen in der Vertreibung König Ottos und zum anderen im Tod des Auftraggebers, wodurch die erforderlichen Geldmittel wegfielen.

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Errichtet wurde die Akademie der Wissenschaften aus Marmor und mit farbigen und goldenen Verzierungen geschmückt. Als Vorbild diente die Ostseite des antiken Erechtheions auf der Akropolis. Eine große Freitreppe führt hinauf zum Eingang des Gebäudes, links und rechts der Treppe befinden sich die Sitzstatuen der bedeutenden griechischen Philosophen Platon und Sokrates. Zu ihrer Seite ragen auf hohen Säulen die Götterstatuen von Apollon und Athena, als qualitativ hochwertige Kopien antiker Originale, empor. An den Mitteltrakt grenzen beidseitig Seitenflügel an.

Eine große Freitreppe führt zum Eingang der Akademie

Kunstvolle Verzierungen schmücken das Gebäude

Sitzstatue des griechischen Philosophen Platon

Das Theatermuseum befindet sich an der Rückseite der Universität 33 inmitten einer kleinen Parkanlage. Zahlreiche interessante Ausstellungsstücke rund um das Thema Theaterleben sind in diesem Gebäude zu besichtigen, angefangen bei Kostümen und Fotos über Dokumente, Bühnenmodelle bis hin zu Memorabilien von berühmten Schauspielern und nachgebildeten Garderoben. Das Haus verfügt über ein Archiv mit alten Manuskripten sowie Programmen und Postern, die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Auf der Rückseite des Theatermuseums befindet sich ein gemütliches Café.

Das Gebäude des Theatermuseums stammt aus dem Jahr 1836 und fungierte zunächst als Krankenhaus. Die Seitenflügel wurden erst später, in der Zeit zwischen 1860 und 1876, errichtet. Schließlich gründete der Historiker Giannis Sideris, der als Fachmann für griechisches Theater galt, im Jahr 1938 das Museum. Heute ist in dem Gebäude im Untergeschoss das Theatermuseum untergebracht, während sich im Obergeschoss ein Kulturzentrum befindet.